Social Media für Chöre und Chorverbände

Was euer Chor über Social Media und das Internet alles machen kann? Na eine ganze Menge! Von Mitgliedergewinnung über digitale Proben bis zur Vertretung eurer (eventuell politischen) Interessen und Vernetzung mit Gleichgesinnten bieten Plattformen und Programme unendlich viele Möglichkeiten, euch und euren Chor im digitalen Raum zu präsentieren und zu etablieren.

Ihr wollt wissen, wie das geht? Dann schaut euch unsere Videos zur chorspezifischen Nutzung des digitalen Raums an und werft einen Blick in unsere Anleitungen zu den beliebtesten sozialen Plattformen und wie ihr dafür Inhalte erstellen könnt.

Social Media für Beteiligung
in Chören nutzen

Zielgruppengewinnung

Über Social Media kann man nicht nur Follower gewinnen, sondern auch neue Sänger:innen für den eigenen Chor. Wichtig ist zu wissen, welche Zielgruppen man ansprechen möchte und auf welchen Plattformen sich diese aufhalten. Durch die Interaktion mit ähnlichen Accounts wie dem eigenen wird man im Netz sichtbar für die Menschen, die man erreichen will. Im Community Management kann über die persönliche Ansprache dann ein direkter Kontakt zu potenziell interessierten Sänger:innen für euren Chor hergestellt werden.

Mira Faltlhauser, Bundesvorsitzende der Deutschen Chorjugend, spricht über den Einsatz von Social Media für die Erreichung neuer Zielgruppen.

Partizipation und Vernetzung

Der digitale Raum bietet viele Möglichkeiten, sich untereinander auszutauschen und miteinander zu agieren. Ob über Streaming, Story-Takeover oder Onlinemeeting, Menschen können aus allen Ecken der Welt virtuell zusammenkommen und an Veranstaltungen teilnehmen, die so in Präsenz vielleicht gar nicht stattfinden könnten. Dabei bieten Funktionen wie Videochat, Direktnachrichten und Kommentare die Möglichkeit, in den Austausch zu kommen. Auch die Personen, die via Social Media dokumentieren, haben die Möglichkeit, sich und ihre Perspektiven und Interessen mit einzubringen.

Max Guder, Projektmanager bei der Deutschen Chorjugend, erklärt, wie Chöre und Chorverbände Social Media nutzen können, um Partizipation zu fördern und einen Vernetzungseffekt zu erzielen.

Interessensvertretung

Ein Chor kann unterschiedliche Interessen haben und verfolgen. Diese können mit Umfragen und Workshops festgestellt und durch eine Ansprechperson für Interessensvertretung gebündelt werden. Neben dem grundlegenden Interesse wie Förderung und Auftrittsmöglichkeiten finden, haben Chöre aber auch gesellschaftliche Ziele. Verbände, Politik und Organisationen sind wichtige Kontakte und auch über Social Media kann viel erreicht werden. Stellungnahmen, Kampagnen, Petitionen und Spendenaufrufe erreichen in den sozialen Netzwerken viele Menschen.

Vorstandsmitglied der Hessischen Chorjugend Konstantin Glomb erläutert den Nutzen von Social Media für die Interessensvertretung und wann es sinnvoll ist, außerhalb des digitalen Raums den Kontakt zu suchen.

Digitale Chorarbeit in der Pandemie

Der Schritt in den digitalen Raum zu Beginn der Pandemie 2020 hat Chöre vor starke Herausforderungen gestellt. Plötzlich durfte man sich nicht mehr normal zum Proben treffen, wichtige Kontakte fallen weg und das liebste Hobby war auf einmal verboten. Digitale Programme bieten unterschiedliche Möglichkeiten miteinander zu proben, können den gemeinsamen Chorklang aber leider nicht ersetzen. Dazu werden auch Darstellungsformate durch Auftritte in den sozialen Medien, Split-Screen-Videos und Livestreams verstärkt genutzt, die sich eventuell sogar längerfristig etablieren werden.

Als Projektmanagerin bei der Deutschen Chorjugend unterstützt Veronika Schmitt Chöre bei den Herausforderungen während der Pandemie und im digitalen Raum. Welche Erfahrungen sie mit ihrer Arbeit gemacht hat, erzählt sie im Video.

Gesellschaft und Chor

Im Chor singt man nicht alleine, sondern zusammen mit anderen und Zusammenschlüsse von Menschen können weit mehr erreichen als eine einzige Person. Deshalb können Chöre und Verbände als demokratische Orte Themen, die ihnen wichtig sind, sichtbar machen und auch Social Media dazu nutzen. Neben der Vernetzung mit Gleichgesinnten muss man aber auch mit Widerstand in Form von Diskussionen oder eventuell sogar Hate Speech rechnen.

Marcel Schmalz, der 2021 als Politikvorstand in den Bundesvorstand der Deutschen Chorjugend gewählt wurde, gibt einen Einblick in die Nutzung der sozialen Netzwerke für Positionen und Sichtbarmachung von sozialen Themen in der Verbandsarbeit.

Social Media Plattformen

Wie machen’s andere?

Um euren Chor erfolgreich in Social Media darzustellen, müsst ihr das Rad nicht neu erfinden. Schließlich seid ihr nicht allein und es gibt viele andere Ensembles, von denen ihr euch inspirieren lassen könnt.
Dafür haben wir eine Best-Practice-Sammlung aufgestellt, um euch zu zeigen, was ein Chor alles posten kann und worauf man achten sollte:

Methoden und Tools für Social Media

Bilder- und Beitragsformate

Bilder sind Blickfänge und verstärken den Effekt von Social Media Posts. Es gibt viele Möglichkeiten, einen Beitrag mit Bildern zu gestalten.

Unterschiedliche Formate, von einfachen Fotos über bearbeitete Sharepics, Grafiken, Memes, Icons und vieles mehr, lenken Aufmerksamkeit auf eure Posts. Am besten funktionieren vor allem Bilder mit Personen, weil Nutzer:innen sich dadurch besonders angesprochen fühlen. Das Bildmaterial muss dabei nicht immer aus der eigenen Kamera stammen. Auf einigen Websites gibt es kostenlose Bilder oder man benutzt knackige in Szene gesetzte Zitate, um die Aufmerksamkeit der User auf sich zu ziehen.

Storyformate

Wer ein Video produzieren und posten möchte, muss sich erstmal einige Dinge überlegen. Bevor ihr überhaupt die Kamera in die Hand nehmt, solltet ihr euch darüber klar werden, welchen Inhalt ihr auf welche Weise erzählen wollt. Auch solltet ihr einplanen, auf welcher Plattform euer Video gepostet wird. Facebook, Instagram und Co. haben unterschiedliche Zielgruppen und bieten mehrere Formatmöglichkeiten an. Da spielt es eine große Rolle, ob ihr euer Video in Quer- oder Hochformat filmt und welche Länge es hat. Beim Bearbeiten könnt ihr euch kreativ austoben.

 

Hashtags und Tumbnails

Ihr könnt selbst beeinflussen, ob eure Beiträge oder Videos im Netz gefunden und oft geklickt werden. Thumbnails sind vor allem auf YouTube das allererste, was die Nutzer:innen von einem Video sehen. Da ist die richtige Gestaltung enorm wichtig. Das kleine Vorschaubild kann darüber entscheiden, ob ein Video oft angeklickt wird oder gar nicht.

Hashtags wiederum sind eine Art Filterfunktion und gruppieren Posts in Kategorien. Suchen Menschen nach einem bestimmten Hashtag, könnten sie so über eure Posts und euren Account stolpern, ohne jemals vorher von euch gehört zu haben.

Videodreh mit dem Smartphone

Um Videos zu drehen, braucht es heutzutage kein teures Zubehör mehr. Das Smartphone reicht in vielen Fällen aus.

Mit den richtigen Einstellungen und Kniffen, kann die Handykamera einfach für professionell wirkende Aufnahmen genutzt werden. Zum Beispiel solltet ihr darauf achten, mit welcher Auflösung ihr filmt oder welche Perspektive ihr mit der Kamera einnehmt. Das Licht kann ebenso einen großen Einfluss auf eure Aufnahmen haben. Ein ruhiges Bild und guter Ton sind das i-Tüpfelchen eures Videos. Auch dafür haben wir Tipps und Tricks für euch zusammengestellt.

Technik und Apps

Für die Erstellung und Bearbeitung von Bild- und Videoinhalten gibt es sowohl für das Smartphone als auch für den Computer Apps, die gar kein oder nur wenig Geld kosten. Oft sind diese Apps auch so intuitiv gestaltet, dass man sich sehr schnell und ohne Vorkenntnisse in ihre Nutzung einarbeiten kann. Die folgende Liste stellt getestete Apps für Smartphones und Computer vor. Sie bietet auch Technikempfehlungen für mobile Medienproduktionen.

Podcasts als Methode für Wissenstransfer in der kulturellen Bildung

Es ist immer eine große Herausforderung in Projekten kultureller oder politischer Bildung, erworbenes Wissen für andere aufzubereiten, damit sie möglicherweise von anderen lernen können und Ergebnisse nachnutzen können.

Im folgenden Artikel beschreiben wir, wie wir bei unserem Podcastprojekt „Chorleben“ vorgegangen sind, was wir gelernt haben und wie man Podcasts als Methode des Wissenstransfers nutzen kann.

Ton richtig aufnehmen

Ihr seid Musiker*innen. Der Ton ist also sowieso das Wichtigste. Wenn ihr eure Konzerte mit mobilen Endgeräten aufnehmt oder für Social Media Interviews führt oder sogar Podcasts produziert, dann ist es aber nicht immer ganz leicht, wirklich guten Ton zu aufzunehmen, besonders dann nicht, wenn ihr nicht über Profiequipment verfügt.

Wie ihr dennoch mit ein paar Tricks zu guten Tonaufnahmen gelangt und was ihr insbesondere bei Aufnahmen mit dem Smartphone beachten müsst, das verraten euch Andreas Hildebrandt (hearhear productions) und Julius Gass (Tonmeister) in dieser Ressource.

Algorithmen und Analysen

Reichweite, Interaktion, Community-Management: diese Stichwörter sind extrem wichtig in der Welt von Social Media und werden vom sogenannten Algorithmus beeinflusst. Einfache Formulierungen und “snackable” Inhalte werden vom Algorithmus bevorzugt. Die richtigen Ressourcen wie Apps, Programme und Websites helfen bei der Erstellung dieser Inhalte. Geht man die Sache dann noch analytisch an und findet heraus, welche Art von Posts die eigene Community interessieren und zu welcher Uhrzeit diese am besten gepostet werden sollten, könnt ihr den Algorithmus zu euren Gunsten beeinflussen.

Interaktion und Reichweite

Den Erfolg eines Social Media Accounts misst man an Likes, Kommentaren und Followern. Dahinter stecken viele einzelne Menschen, die eine digitale Community bilden. Die Interaktion mit diesen Menschen nennt sich Community Management und ist eine fortlaufende Aufgabe. Bilder, Nachrichten und Kommentare liken gehört genauso dazu wie selbst aktiv zu werden und zu kommentieren oder zu antworten. Außerdem kann man durch den “Call to Action” die Follower durch eine direkte Ansprache zur Interaktion animieren. Regelmäßiges Posten zu den besten Uhrzeiten hilft, die Reichweite und damit auch die eigene Community zu vergrößern.

Live Formate auf Social Media

Livestreams bieten die öffentliche Möglichkeit, in die direkte Interaktion mit (potentiellen) Followern zu gehen. Ihr könnt euch mit anderen Menschen zusammen live schalten, um euch wie bei einer Videokonferenz zu unterhalten und/oder ihr beantwortet direkt die Kommentare und Fragen, die in den Chat gestellt werden. Sowohl Instagram, Facebook, als auch Twitter bieten eine Livestream-Option für Nutzer:innen mit Smartphones an. Streams können im Nachhinein gespeichert, bearbeitet oder direkt veröffentlicht werden. So haben auch Nutzer:innen, die während des Streams nicht online waren, die Chance, sich die Inhalte anzuschauen.

Social Media – Übergeordnete Themen

Rechtliche Grundlagen

Sind wir doch mal ehrlich: wer liest sich die AGBs oder Datenschutzbestimmungen bei einer Anmeldung überhaupt durch? Die meisten Menschen bestimmt nicht. Dabei enthalten diese wichtige Regeln für den digitalen Umgang miteinander und mit geteilten Inhalten. Denn: auch im Internet gibt es Gesetze und Rechte. Deshalb darf inzwischen auch jeder und jede Einzelne von uns bei dem Besuch einer Website über die eingesetzten Cookies entscheiden, da dies einen Einfluss auf die Speicherung unserer persönlichen Daten hat. Auch beim Teilen von Inhalten, die man nicht selbst erstellt hat, gelten gewisse Regeln: das Urheberrecht. Bevor man sich hier strafbar macht, sollte man sich darüber im Klaren sein, was man darf und was nicht.